KLEINE BATTERIEKUNDE

KLEINE BATTERIEKUNDE


von FrankWW aus dem XS400 Forum


...Wissenswertes... (Kleine Batteriensachkunde, für Technik - Freaks):


Wartungsfreie Batterien, technisch korrekt als "AGM" - Batterie bezeichnet.
Oder je nach Hersteller auch Sealed Batterie.
Hierbei nehmen spezielle Microglasfasermatten zwischen den Bleiplatten die Säure auf.
Laien bezeichnen diese Technologie irrtümlich (umgangssprachlich) oft als Gelbatterie oder Blei-Gelbatterie. Sachlich ist das aber falsch, denn für Motorräder werden weltweit keine "echten" Gelbatterien produziert, da echte Gelbatterien (innen mit gallertartiger Masse) für den Einsatz in Motorrädern völlig ungeeignet wären.
(Standardladeregler sind für Gelbatterien ungeeignet, Kaltstartleistung für Anlasserbetrieb nicht ausreichend.)
Die einzige Alternative zur standard Bleibatterie ist die Wartungsfreie AGM Bleibatterie
Die AGM - Batterie ( = Abkürzung für absorbed glass mat)
Hier nehmen bei der Erstbefüllung spezielle Microglasfasermatten zwischen den Bleiplatten die Batteriesäure auf.
Das Verhältnis Säurefüllmenge zur Aufnahmekapazität dieser Glasfaser - oder Vliesmatten ist so abgestimmt, daß die Säure komplett im Vlies gebunden wird, jedoch der Sättigungsgrad des Vlieses nicht vollständig erreicht wird. Nur dadurch ist gewährleistet, dass die Batterie innen dauerhaft nahezu trocken und auslaufsicher ist.
AGM-Batterien können deshalb sogar liegend verbaut werden. AGM-Battrien sind "Reinblei-Akkus"; die Reinblei -Technologie erlaubt keine Beimischung oder Legierung von Antimon. (Antimon = ein hartes Metall das bei der Herstellung von konventionellen Batterien
dem Blei zur Härtung beigemischt wird) Antimon hat jedoch die unangenehme Nebenwirkung, dass es im Akku für Wasserverbrauch und Selbstentladung sorgt.
Deshalb muss auch bei konventionellen Batterien gelegentlich destilliertes
Wasser nachgefüllt werden. Dies ist jedoch bei den verkapselten, wartungsfreien Batterien gar nicht mehr möglich, darum enthalten wartungsfreie Batterien der führenden Markenhersteller keine Antimon-Beimischung sondern werden unter Beimischung von Calzium in Reinbleiausführung hergestellt. Hierbei ersetzt das Calzium das härtende Antimon ohne jedoch hierbei die oben genannten
Nebenwirkungen aufzuweisen. Aber zur Verarbeitung der modernen Blei-Calziumlegierung muss sehr kostenitensiv in neuartige Blei-Giessmaschinen investiert werden, weil auf den älteren (noch auf Blei-Antimon-Legierung ausgelegten Giessmaschinen) produktionstechnisch keine Blei-Calzium-Legierung verarbeitet werden kann.
Und genau hier liegt das Problem der häufig angebotenen Billig - Importware.
In Ermangelung von modernen Giessmaschinen werden (meistens in den
klassischen Billiglohnländern) leider auch minderwertige, "wartungsfreie" aber antimonhaltige Batterien mit den älteren Maschinen welche dem Blei-Calzium-Produktionsstandard nicht gerecht werden können produziert. Damit sind diese "wartungsfreien" Nachbau-Batterien natürlich gar nicht wartungsfrei, weil diese durch die Blei-Antiomonlegierung bereits einen eingebauten, konstruktonsbedingten Wasserverbrauch haben. Die Batterien dunsten deshalb wesentlich schneller aus. Gleichzeitig fällt der Startstrom ab bis zum Totalausfall. Das ist der baldige Tod dieser Batterien, kaum eine hält länger als 2 Jahre bis sie innen ausgetrocknet ist.
Markenbatterien halten (bei sachgemäßer Gebrauch, keine Tiefenentladung, im Winter ausbauen, laden ....) locker 4 Jahre und länger.

 

Diese Seite wurde zuletzt beschraubt am 18.11.2012 um 11:29.