Richtiger Schwimmerstand 2A2/4G5

Hier sei auch noch die Angabe der Schwimmerstände im Reparaturhandbuch erwähnt:

Bei den neueren Modellen des BS 34 wird das X-Maß mit 32mm angeben, bei den älteren mit 26mm, bei "auf den Kopf gestellten Veragasern".

Wenn man den Gaser auf den Kopf stellt und das 26er Maß einstellt, dann hat man das verkehrte Maß eingestellt.

Das wird man feststellen, wenn man mal die Röhrli-Mehtode (im eingebauten Zustand; im ausgebauten macht das recht wenig Sinn )anwendet.

Ich denke, man kommt in der Regel mit dem BS34, wenn er denn um 180Grad gedreht auf dem Kopf steht (und nur eine Dichtung unter dem Nadelsitz hat / Hallo 25Nm ) auf ca. 22-23mm X-Kontrollmaß.

WARUM?

Also, back to the roots:

Wofür ist eigentlich die Schwimmerkammer, bzw. der Schwimmer gut:
Er soll ein konstantes Benzinniveau in der Schwimmerkammer sicherstellen. Dies geschieht durch ein permanentes Öffnen und Schließen des Schwimmernadelventils.
Im Falle einer starren Schwimmernadel würde das auch mit dem "auf den Kopf stellen" tatsächlich stimmen, aber wir haben nun mal in den BS34 federgelagerte Schwimmernadeln.

Den Satz hier habe ich mal geklaut (das ist so schön formuliert gewesen ):

In unserem Fall ist aber das Nadelventil nicht einteilig und starr, sondern es besitzt einen federnd gelagerten Stift, der etwaige Stöße und Vibrationen kompensieren soll. Die Federkraft ist in der Normalbewegung groß genug, daß, wenn sich der Schwimmer hebt und gegen die Ventilnadel drückt, um sie nach oben zu bewegen, der Stift nur minimal in die Ventilnadel einfedert. Das bedeutet, bis die Ventilnadel gegen den Sitz drückt, verändert sich die Länge der Ventilnadel nicht.

Verstanden soweit?!

Dann weiter (mit nochmal geklautem):

Die ausgefederte Länge ist somit das Maß für die Niveaueinstellung, da das Benzinniveau in der Kammer nicht mehr ansteigt, wenn das Ventil schließt. Dreht man aber nun den Vergaser auf den Kopf, liegt die Nadel schon allein durch ihr Eigengewicht auf dem Sitz auf, und das Gewicht des Schwimmers drückt nun den Stift in die Ventilnadel, da nicht wie in der Normalposition das Schließen des Ventils den Anstieg des Drucks auf die Ventilnadel unterbricht.

Mißt man nun die Höhe der Oberkante des Schwimmers zum Vergasergehäuse, ist der Wert natürlich zu niedrig, da die in der Ventilnadel verschwundenen Millimeter des Stifts fehlen. Also biegt man die Zunge am Schwimmer nach unten, um die Oberkante des Schwimmers wieder auf den gewünschten Abstand zu bekommen. Im normalen Einbauzustand schließt nun der Schwimmer das Schwimmernadelventil um dieses Stück früher, sprich in Millimetern Federweg des Stiftes. Das ergibt ein zu niedriges Benzinniveau, dies führt wiederum zu einem mageren Gemisch und ein Loch im Kolben ist vorprogrammiert.


So weit so gut... aber nicht nur meckern sondern auch Vorschläge machen... ich weiß, ich weiß...

Man drehe den Vergaser auf den Kopf und bei weiterdrehen um ca. 30 Grad wird der Schwimmer ganz leicht auf dem Stift der Ventilnadel aufsitzen. DAS ist der Punkt wo man die 26mm Kontrollmaß einstellen kann. Und siehe da, wenn man das ganze nach dem einstellen wieder in die ursprünglich "über Kopf-Position" dreht, wird das X-Kontrollmaß bei ca. 22-23mm liegen. Das wird sehr wahrscheinlich auch die Röhrli-Methode bestätigen.
Aber getreu dem Motto, was ich hier über die Gaser in der XSe schreibe: "Ausnahmen, bestätigen die Regel."

Man sollte also auch als "Erfahrener Schrauber" vorsichtig mit der Behauptung "schaue ins Reparatur-Handbuch" sein, wenn es um die Gaser der 2A2 geht. Dieser Teil ist mehr als ungenau, selbst in der deutschsprachigen Werksliteratur.

 

Eine Anleitung zur "Röhrli"-Methode um den richtigen Schwimmerstand einzustellen, bzw. zu kontrollieren, findet man in folgendem FAQ-Beitrag: 

Wie stelle ich den Schwimmerstand mit der Röhrli-Methode ein?

 

 

Verfasser des Artikels: Sokrates

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